
Eine Wanderung auf eigene Faust
Sapa, oder auch Stadt der Wolken genannt, liegt im Norden von Vietnam nahe der chinesischen Grenze und ist definitiv einen Besuch wert. Bekannt vor allem durch die zahlreichen Reisfelder, bietet sich die Gegend perfekt zum Wandern an.
Wie an vielen Touristenattraktionen in der Welt gibt es auch jede Menge Verkäufer in Sapa sobald du aus dem Bus oder Taxi aussteigst, die dir etwas verkaufen möchten. Meist handelt es sich dabei um eine geführte Wander- oder Trekking-Tour durch die Orte der Einheimischen. Bei diesen Touren ist das Mittagessen inkludiert, eine 10 km lange Wanderroute mit Informationen von den Einheimischen und am Ende ein Taxi, welches dich abschließend zurück nach Sapa fährt. Die Preise fangen bei 16 € an und nach oben gibt es, je nachdem was man wünscht, keine Grenze. Da wir Low-Budget Reisende sind, haben wir uns natürlich wie viele andere auch gefragt: Geh das nicht auch allein?


Bei den Touren, egal ob Klook, Get your Guide oder vor Ort wird erzählt, dass es Eintrittspreise für die kleinen Orte gibt, welche sich auf der Route befinden. Dies haben wir im offiziellen Touristen-Informationszentrum vor Ort erfragt und folgende Aussage dazu bekommen: Man kann die Wanderung allein machen und es gibt keine Eintrittsgelder für die Orte. Man müsse nur auf die Wege aufpassen, da sie nicht sicher seien und es keine Ausschilderung gibt.
So weit, so gut. Das wollten wir dann am nächsten Tag probieren.
Bei Ausflugszielen und Aktivitäten sollte man sich selbst die Frage stellen, was möchte ich und was erwarte ich von dem Ausflug.
Der Vorteil einer geführten Tour sind natürlich die Informationen, welche man zum Teil aus erster Hand bekommen kann. Es ist alles vorab organisiert und man muss sich um nichts mehr kümmern. Der Nachteil liegt meist daran, dass man nur einer von vielen ist und der Ausflug schnell mit Zeitdruck abgewickelt wird. Oder es wird schnell teuer für eine private Tour.
Einen Ausflug selbst machen bedeutet vorab und währenddessen viel Planung und Organisation. Der Vorteil: Man kann seinem eigenen Tempo folgen und abseits der Touristenmassen sein.
Die Touren in Sapa starten fast alle zeitgleich und unabhängig davon, wo man gebucht hat. Je nach Organisation wird man direkt vom Hotel abgeholt oder kommt zu einem Treffpunkt in Sapa. Gemeinsam laufen dann alle zum gleichen Startpunkt, an dem der Wanderweg losgeht. Dort steht als Hinweis auch ein Schild, welches vor dem Wanderweg abrät. Diese Information haben wir im Ort von den Einheimischen und dem Touristencenter bekommen. Daher entschieden wir einfach, um diese Uhrzeit auch unsere Tour zu starten.
Auf dem Weg dahin wussten wir schnell, dass wir richtig sind, da unzählige Menschen in die gleiche Richtung gelaufen sind. Noch bevor wir den richtigen Startpunkt erreicht hatten, wurden wir direkt angesprochen von den Einheimischen, ob wir uns der Tour anschließen möchten. Nach verneinen ließen sie uns in Ruhe und wir gingen weiter. Der Weg hinunter in Richtung Tal ist sehr abschüssig und besteht aus vielen Unebenheiten. Daher sollte man sicher zu Fuß sein und den weiteren Weg nicht unterschätzen.



Auf dem Weg läuft man schmale Wege, an abschüssigen Rändern und an Bambusgewächsen entlang, wobei man auf einer Seite immer wieder tolle Aussichten auf das Tal, die Reisfelder und Berge hat. Auch den größten Berg Indochinas, den Fansipan, hat man, wenn sich der Nebel lichtet, immer wieder im Blick.
Auch wenn es hier und da mal Abzweigungen gibt, kann man den richtigen Weg meist schnell wiederfinden, da dort täglich Menschenmassen entlanglaufen und der Untergrund stark verdichtet ist. Dadurch ist der Weg gut sichtbar.
Fazit:



Wir haben zwar nicht so viele Information über die Kultur und Reisfelder bekommen wie bei einer geführten Tour, allerdings konnten wir abseits der Massen unseren Weg und die Stille genießen.
Zwischendurch haben wir angehalten und uns unsere Fragen aufgeschrieben oder direkt gegoogelt. Die meiste Zeit haben wir jedoch den Weg und Ausblick genossen, vor allem auf dem Rückweg und an besonderen Aussichtspunkten hatten wir genügend Zeit die Aussichtspunkte für uns zu haben und tolle Schnappschüsse mit unserem Stativ machen zu können.
Wenn man den Weg von Lao Chai zurück nach Sapa läuft, hat man alles für sich allein, da die geführten Touren nur nach unten gehen. So haben wir auch die Möglichkeit gehabt, einige Tiere zu beobachten. Eichhörnchen, die am Bambus klettern und miteinander spielen, Eidechsen, Schmetterlinge, Vögel, Wasserbüffel und vieles mehr, was man in der Schnelle sonst nicht sehen würde.
Was man auf die Tour mitnehmen sollte:
- Ausreichend Wasser
- Festes Schuhwerk
- Snacks, Essen
- Sonnenhut
- Jäckchen oder dünnen Pullover
- Trittsicher
- Stativ zum Fotografieren
Wenn du noch mehr Einblicke in das vielseitige Land Vietnam bekommen möchtest, kannst du auf unserer Reiseziel-Seite „Vietnam“ weitere Informationen bekommen.