Diabetes Typ 1 in den Philippinen

Ein Überblick über Diabetes Typ 1

Diabetes ist eine chronische Krankheit, die weltweit immer mehr an Bedeutung gewinnt – und die Philippinen sind keine Ausnahme. Mit einer steigenden Anzahl von Betroffenen ist es wichtig zu verstehen, wie die Krankheit in diesem südostasiatischen Land erkannt und behandelt wird.

Verbreitung und Bewusstsein:

In den Philippinen leben schätzungsweise 4,3 Millionen Menschen mit Diabetes. Diese Zahl wächst stetig aufgrund von Veränderungen im Lebensstil, zunehmender Urbanisierung und ungesunden Ernährungsgewohnheiten. Trotz der hohen Prävalenz gibt es immer noch viele unentdeckte Fälle, Schätzungen nach ca. 2,8 Millionen, insbesondere in ländlichen Gebieten, wo der Zugang zu Gesundheitsdiensten eingeschränkt sein kann.

Medizinische Versorgung:

Die medizinische Versorgung für Diabetiker variiert stark zwischen städtischen und ländlichen Regionen. In großen Städten wie Manila, Cebu und Davao gibt es spezialisierte Diabeteskliniken und Zugang zu Endokrinologen, die auf die Behandlung von Diabetes spezialisiert sind. Hier finden Patienten umfassende Betreuung, einschließlich regelmäßiger Blutzuckermessungen, Beratung zur Lebensführung und Verschreibung von Medikamenten.

In ländlichen Gebieten ist die Situation oft schwieriger. Der Zugang zu spezialisierten medizinischen Fachkräften und modernen Behandlungsoptionen ist eingeschränkt. Viele Menschen verlassen sich auf die Grundversorgung durch lokale Gesundheitszentren und traditionelle Heilmethoden.

Medikamentöse Behandlung:

Die medikamentöse Behandlung von Diabetes in den Philippinen umfasst sowohl orale Antidiabetika als auch Insulin. Orale Medikamente wie Metformin sind weit verbreitet und relativ kostengünstig. Insulin, das für Typ-1-Diabetiker in der Regel lebensnotwendig ist, ist ebenfalls erhältlich, allerdings kann die Verfügbarkeit und der Zugang in abgelegenen Regionen eingeschränkt sein.

Die Regierung und verschiedene Nichtregierungsorganisationen arbeiten daran, den Zugang zu Insulin und anderen lebenswichtigen Medikamenten zu verbessern. Es gibt auch Programme zur Aufklärung und Prävention, die darauf abzielen, das Bewusstsein für Diabetes zu erhöhen und die Früherkennung zu fördern.

Traditionelle Heilmittel und Lebensstil:

Neben der konventionellen Medizin setzen viele Filipinos auch auf traditionelle Heilmittel und natürliche Ansätze zur Diabetesbehandlung. Kräuter wie Bittermelone (Ampalaya) und Bananenblätter werden oft verwendet, da ihnen blutzuckersenkende Eigenschaften zugeschrieben werden.

Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind ebenfalls wichtige Bestandteile des Umgangs mit Diabetes. Die philippinische Küche bietet eine Vielzahl von frischen Früchten, Gemüse und mageren Proteinen, die gut in eine diabetesfreundliche Ernährung integriert werden können.

Die philippinische Küche ist bekannt für ihre reichhaltigen Aromen und die Verwendung von Reis und Kohlenhydraten, was für Diabetiker, die ihren Blutzuckerspiegel stabil halten wollen, eine Herausforderung darstellen kann. Allerdings sind die Lebensmittel sehr zuckerhaltig und fleischlastig, was eine gesunde Ernährung stark einschränkt.

Vorhandene Medikamente und Kosten:

Folgende Informationen haben wir selbst in den zuständigen Apotheken eingeholt und nachgefragt. Vor Ort wurde uns das Insulin und das Zubehör gezeigt und anschließend die Preise dazu genannt. Die Informationen sind vom März 2024. Eine große Apothekenkette ist die Watson.

Nachgefragt haben wir in Apotheken in Manila, Cebu City, Bohol und Coron.

In den Philippinen gibt es häufig sehr kleine Apotheken, die Standard-Medikamente verkaufen und kein Insulin. Allerdings gibt es eine große Apothekenkette namens Watson, welche uns nie enttäuscht hat. Egal wo wir nachgefragt haben wurde uns direkt geholfen und gezeigt, was sie an Vorrat da hatten. Man benötigt dort in der Regel kein ärztliches Attest. Es wurde einmal von einer Apothekerin in Coron verlangt, allerdings ist das eher selten.

Informationen aus den Apotheken:

Rezept und Arztbesuch:

  • Ein Arztbesuch, bei dem man das Rezept ausgehändigt bekommen, kostet ca. 500 Pesos, also ca.  8 €.

Medikamente: 

Insuline:

  • Humulin N 1,815 Pesos 28,80 €
  • Humulin R 1,815 Pesos 28,80 €
  • Humulin 70/30 von lilly 1,815 Pesos 28,80 €
  • Pens:
    • Lantus Solo Star 1.124,50 bis 1.493 Pesos 17,84 € bis 23,69 €
    • Toujeo 1.414,75 Pesos 22,45 €

Zubehör:

  • BD Ultra Plus 18.50 Pesos pro Stück 0,29 € & 1×100 Pack 1.850 Pesos 29,35 €
  • One Touch Ultra Plus Teststreifen 25 Stück 966 Pesos 15,33 €
  • One Touch Ultra Plus Set (Gerät plus 1x 25 Teststreifen) 2.000 Pesos 31,73 €
  • One Touch Select Plus Set 1.599 Pesos 25,37 €
  • Lanzetten eine Packung 25 Stück 158 Pesos 2,51 €
  • Einige Geräte von Accu Check sind auch vorhanden

Fazit:

Diabetes in den Philippinen stellt eine bedeutende Herausforderung dar, aber durch eine Kombination aus medizinischer Versorgung, traditionellen Heilmitteln und gesunder Ernährung können Betroffene lernen, mit der Krankheit zu leben und ihre Lebensqualität zu verbessern. Es bleibt viel zu tun, um den Zugang zu Medikamenten und spezialisierter Behandlung zu verbessern, aber die Bemühungen, das Bewusstsein zu erhöhen und Präventionsmaßnahmen zu fördern, sind ein Schritt in die richtige Richtung.

In den Philippinen ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Diabetestypen nicht deutlich und daher gibt es vor allem Medikamente für Typ 2 Diabetiker. Sowohl orale Medizin in Tablettenform oder die Basal Insuline sind eher auf Typ 2 ausgelegt.

Es gibt zwar in den großen Städten eine Auswahl, allerdings muss jeder Pen oder auch jeder Nadelaufsatz einzeln gekauft werden. Bei dem Insulin ist auch unklar, ob und wie gut die Kühlkette eingehalten wurde.

Auf Inseln wie Siquijor und auch in Coron hatten wir mehrfach Stromausfall, wobei wir immer einen Backup-Plan bereit haben mussten, falls der Strom langfristig ausfällt, damit wir das Insulin weiterhin kühlen konnten. Jedoch hatten wir Glück und der Strom war nur kurzfristig aus, sodass es im Inneren des Kühlschrankes noch die Temperatur gehalten hat.

Weitere Informationen zu Diabetes in den Philippinen findet ihr auch unter der internationalen Diabetes-Föderation.

Wichtig

Auch bei diesem Beitrag gilt, dass wir keine Ärzte sind, sondern nur unsere Erfahrungen und Erkenntnisse schildern, welche wir vor Ort sammeln konnten.

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